Die Historie derer v. Holtzendorff

1466 verkaufte Ritter Henning v. Oldenvlyt das Gutsdorf Wilsickow an Friedrich und Christoph v. Arnstorff. Diese Familie war Eigentümer bis zum Jahre 1742. Danach erwarb Henning Joachim v. Holtzendorff das Gut Wilsickow mit 1.000 ha Ackerland. Das Gutshaus entstand Mitte des 18. Jahrhunderts. An der südlichen Seite wurde um 1850 ein zweigeschossiger Bau mit einem Treppenturm angefügt, der aber 1994 aufgrund seiner Baufälligkeit wieder abgetragen wurde.

Um 1900 wurden von Axel und Cäcilie v. Holtzendorff umfangreiche Modernisierungsmassnahmen auf dem Gutshof, vorrangig an den landwirtschaftlichen Gebäuden, vorgenommen. Cäcilie ließ sich 1923 im rechten Winkel zum Gutshaus eine Villa als Altenteil erbauen, die heute als Gutscafé und Ferienwohnung genutzt wird. An der Fassade der Villa befindet sich das Wappen derer v. Holtzendorff. Mit dem Wappen und dem sich darunter befindlichen Spruch verkündete Dietrich v. Holtzendorff, Sohn des Axel und Cäcilie, eine Maxime seines Vaters. Es handelt sich um eine Sentenz von Ovid aus „Die Kunst der Liebe“:

„Auch Landleben und die Lust am Landbau erfreut das Gemüt; wer der Sorge sich weiht, hat vor den anderen Ruh.“

RURA QUOQUE OBLECTANT ANIMOS STUDIUMQUE COLENDIQUELIBET HUIC CURAE CEDERE CURA POTEST
Ovidi Remendia Amoris V.169

Die letzten Besitzer vor der Enteignung durch die Bodenreform 1945 waren Dietrich und Ehrengard v. Holtzendorff. Nach 1945 zogen in das Gutshaus Flüchtlinge ein, später waren hier auch das Gemeindebüro, ein Konsum, der Kindergarten und eine Arztpraxis untergebracht. 1994 erwarb Ilsa-Marie v. Holtzendorff, die Enkelin der letzten Besitzer, gemeinsam mit ihrem Mann Georg v. Holtzendorff das Gutsensemble zurück. Seitdem wurde die gesamte Hofanlage liebevoll und aufwendig restauriert.